Flachdachsanierung mit Zusatzdämmung

Austrocknungsverhalten

Die Flachdachsanierung mit Zusatzdämmung eines trockenen Dachaufbaus mit funktionierender Dampfsperre ist in der Regel ohne eine detaillierte physikalische Berechnung bzw. Bewertung durchführbar.
Bei einem vorhandenen feuchten Dachaufbau ist die Sanierung mit Zusatzdämmung genau zu analysieren und es bedarf grundlegender bauphysikalischer Kenntnisse. Die weitverbreitete Ansicht, dass eine durchfeuchtete Dämmung eines Flachdachs innerhalb kurzer Zeit wieder austrocknet, ist nicht haltbar.


Die Austrocknung des Dachs wird durch das Aufbringen von Zusatzdämmung und neuer Abdichtung in den meisten Fällen sogar entscheidend verändert. Anhand von Computersimulationen (Wufi Pro 4.2) ist hier das prinzipielle Austrocknungsverhalten von Flachdächern dargestellt. Die gezeigten Beispiele geben nur Tendenzen wieder und können im Objektfall davon abweichen.



Der Trocknungsvorgang dauert viele Jahre und wird durch den Durchlasswiderstand der Wärmedämmung und vor allem durch den Diffusionswiderstand und den Oberfl ächeneinfluss (hell/dunkel) der neuen Abdichtung bestimmt.

   • Helle Abdichtung sd = 40 m
   • 10 mm Bitumenabdichtung perforiert sd = 1 m
   • 80 mm PS 040 20 kg/m³
   • Bituminöse Dampfsperre sd = 120 m
   • 180 mm Stahlbeton

In den ersten Jahren verlagert sich die Feuchtigkeit aufgrund der Perforation in die neue Zusatzdämmung.

Der Trocknungsverlauf der Gesamtfeuchte beider Dämmschichten dauert viele Jahre und verläuft nach der Feuchteverlagerung auf dem Niveau eines Dachaufbaus ohne Zusatzdämmung (Beispiel 1).

Bei neuen, relativ diffusionsdichten Abdichtungen oder bei feuchteempfindlicher Zusatzdämmung sollte sogar ganz von einer Perforation der alten Abdichtung abgesehen werden. Die Austrocknung der vorhandenen Dämmung wird zwar reduziert, dafür wird der neue Aufbau jedoch nicht nachteilig durch Feuchteverlagerung belastet. Die Zusatzdämmung und die neue Abdichtung können wesentlich freier gewählt werden.
Sie haben einen nur geringen Einfl uss auf das Trocknungsverhalten und auf die Gebrauchstauglichkeit.

Quelle: Rockwool